Margarita , Maxima (Teil 01)

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Amateur

Liebes Forum!

Ich weiß natürlich, dass das hier kein Forum ist. Ursprünglich war meine Geschichte für ein Forum gedacht. Jetzt seid ihr mein Forum. Zwar ist meine Geschichte nicht erfunden, aber, mein Gott, sie könnte es sein. Ich habe aufgehört mir zu viel Gedanken zu machen, das Leben ist ein mäandernder Fluß. Entweder du sitzt am Ufer und denkst über ihn nach oder du steigst hinein und lässt dich treiben.

Also: Meine Geschichte beginnt mit Margarita. Eine Frau wie eine Wiesenblume, zart und schön in ihrer Natürlichkeit und Anmut.

Niemals hätte ich gedacht, dass sie sich für einen alten Knacker wie mich interessiert. Noch dazu lernten wir uns über die Arbeit kennen und vor Beziehungen am Arbeitsplatz hüte ich mich normalerweise. Über ihre jugendlichen Kurven und den straffen Teint sah ich geflissentlich hinweg. Aber vor ihrem warmherzigen Blick und ihrer jugendlichen Lebendigkeit konnte ich nicht die Augen verschließen. Für gutherzige Frauen hatte ich schon immer eine romantische Schwäche. Ich konnte sehen, dass sie neugierig war auf das Leben da draussen. Sie machte mich zu einem besseren Menschen. Sie kehrte das Gute in mir hervor. Es passte einfach, als ich erfuhr, dass sie eine Kommunikationsausbildung gemacht hatte und Schauspiel studierte. Und irgendwie war da auch etwas Unergründliches, Geheimnisvolles an ihr. Vielleicht war das der Grund, warum sie mit neunundzwanzig noch nicht in einer fixen Beziehung war.

Tag 2

Entschuldigt, ich will euch nicht auf die Folter spannen, aber ich konnte gestern nicht länger schreiben.

Irgendwann saßen wir wiedereinmal nebeneinander. Da war diese irrationale Anziehung zwischen uns. Wir saßen an der Bar, ich hielt mich an meinem Getränk fest, und wir redeten schon lange nicht mehr über die Arbeit. Sie erzählte mir, dass sie an der Schauspielerei faszinierte in fremde Schicksale zu schlüpfen und andere Leben zu verkörpern. Dabei huschte ihr Blick über mein Gesicht.

Ich fühlte mich eigenartig zerrissen, im einen Moment war ich satt vor Glückseligkeit, im anderen zerbrechlich und ausgeliefert. Ich entgegnete ihr, dass ich gern schriebe und den Sog einer spannenden Phantasie genieße.

„Ich würde gern mal eine Geschichte von dir lesen”, erwiderte sie und ihr Blick wurde noch forschender. Sie machte mich verlegen. Eigentlich hatte ich meine Schreibversuche noch niemandem gezeigt, aber um ein Nein zu vermeiden, antwortete ich: „Ja, gerne.” Ich hätte auf alles Ja gesagt, nur um nicht das zarte Band zwischen uns zu zerreißen. Ich dürstete nach ihrer Gegenwart, dem Anblick ihrer struwweligen Haare, zwischen denen diese lebhaften Augen flunkerten, diesen Lippen, die einen schmalen, verheißungsvollen Spalt zwischen sich ließen. Ich legte mich ins Zeug, um sie zu einem Lächeln zu verziehen und das glänzende Weiß ihrer Zähne zu Gesicht zu bekommen. So war es also um mich bestellt.

Ihre Haare streiften meine Hand auf der Theke und ich hütete mich sie dort wegzunehmen, damit ich sie nochmals spüren konnte. Wenn sie lachte, erzitterte ihr ganzer Körper. Sie genoß die Fröhlichkeit und nutzte auch die kleinen Anlässe dazu, ohne sich je lustig zu machen. Immer lagen Ernsthaftigkeit, Anteilnahme und Nähe darin. Wenn sie sich in ihrer Fröhlichkeit vergaß und ihr Blick abschweifte, lugte ich verstohlen nach ihren Rundungen. Mit jedem Lachen rückten wir ein wenig näher aneinander. Ich fühlte ihren Atem auf meinem Gesicht, ihr Knie an meinem.

Je näher ich ihr kam, desto haltloser wurde mein Verlangen. Mein Blick rutschte in immer gewagteren Situationen von ihrem Gesicht ab. Es passierte, dass sie mich bei meinen Streifzügen ertappte, schien mich dafür aber nicht zu tadeln. Also blieb ich unverschämt.

Der Barmann servierte unsere leeren Gläser ab und ich bestellte zwei Negroni. Er mixte vor uns die Drinks und bis er sie hinstellte schwiegen wir wie zwei Schulkinder, die bei etwas Unflätigem ertappt worden waren. Als wären wir plötzlich aus unserer fragilen Intimität geworfen. Als wäre ich aus meiner neuen Heimat vertrieben. Unsicher suchte ich ihren Blick, der aber geradeaus auf den Barmann gerichtet war, als gälte ihr ganzes Interesse plötzlich seinem souveränen Auftreten. Ich war froh, als er endlich die Gläser abstellte und in den Hintergrund abtauchte. Da war sie wieder. Wie ein Energiestrom, der in mich hineinfloß und mich mitriss.

Sie öffnete leicht die Lippen, sodass ich sie vor ihren Zähnen liegen sah und dann öffnete sie den Mund und sagte: „Erzähl mir wie du dich wichst.”

Diese Frage war wie ein Schlag mit einem Billardqueue von hinten. Ganz langsam kletterte mein benommener Geist über die vielen Stufen der Intimität, die sie in einem Satz genommen hatte. Und als ich mir sicher war, nicht geträumt zu haben, spürte ich ein leises Ziehen im Unterleib. Ich starrte sie entgeistert an während ihre Augen emsig über mein Gesicht huschten.

„Vielleicht wechseln wir auch einfach das Thema”, bot sie lachend an, als hätte sie einen Nichtraucher nach Feuer cevizli escort gefragt. Ich fühlte mich zurückgewiesen und wollte unbedingt wieder an diesen seeligen Ort der Verbundenheit, aber es war als wünschte ich fliegen zu können.

„Aber vielleicht erzählst du mir beim nächsten Mal, wie du es dir heute Abend besorgt hast, nachdem du in dein Zimmer gegangen bist?”

Kaum hatte sie das letzte Wort ausgesprochen, küsste sie mich flüchtig auf meinen Mund, der sprachlos offen stand. Das Ziehen in meinem Unterleib nahm zu und in meinem Kopf tobte ein Sturm, der mir jede Orientierung nahm. Ehe ich noch zu einer Antwort fähig war, war sie auch schon vom Hocker gerutscht und tänzelte in Richtung Ausgang. Ich blickte ihr ungläubig hinterher. Hätte ich sie nicht da gehen gesehen, hätte ich an meinem Verstand gezweifelt.

Ich erinnere mich nicht mehr an meinen Weg ins Hotelzimmer. Aber ich erinnere mich an das stürmische Kreisen meiner Gedanken. In meinem Kopf tobte es wie in einem Hornissennest und ich versuchte vergebens einzelne Gedanken herauszufangen. Sie schlüpften mir durch die Finger und schossen wild umher. Da waren Zuneigung und Hingerissenheit neben Scham und Bloßstellung, Versprechen von Intimität neben Verlassensein, Frohlockung neben Degradierung. Ich wollte so schnell wie möglich ins Zimmer, um ihren Auftrag zu erfüllen, mit ihrem Blick über meiner Schulter und wollte auch gerade das nicht, wollte nicht ihre hampelnde Marionette sein.

Wiedersehen

Am nächsten Morgen tat mir die nüchterne Betriebsamkeit des Wochentages in den Augen weh. Jeglicher Zauber von gestern Abend war wie weggewaschen. Ich wackelte unsicher ans Buffett, weil mich der Hunger dort hintrieb. Im Vorbeigehen sah ich den Tisch mit meinen Kollegen, bei denen Frühstück und Tischgespräche bereits in vollem Gange waren. Da saß sie. Mir gefror das Blut in den Adern und ich flüchtete mich ans Bufett. Das Hornissennest war wieder da, diesmal kreiste es um Flucht und Rückzug. Aber es gab keinen Ausweg, also trollte ich mich an den freien Platz des großen runden Tisches und begrüßte die Runde mit der größtmöglichen Gefasstheit. Das Gespräch drehte sich um den gestrigen Abend und wann wer ins Bett gekommen war, die kommenden Termine und die zu erwartenden Vortragsthemen. Margarita saß drei Stühle weiter und wir begrüßten uns flüchtig, als kennten wir uns nicht näher. Diese Margarita hatte das gleiche Gesicht wie gestern, aber sonst war es nicht die selbe Person. Sie trug kein luftiges Sommerkleid mehr, sondern eine Anzughose und eine Bluse mit Blumenaufdruck. An ihren Handgelenken baumelten Freundschaftsbänder, die gestern bedeutungslos waren und ihre Lippen, unentwegt in Bewegung, mit Essen beschäftigt und dazwischen lebhaft am Gespräch teilnehmend, versprühten keinen Funken Erotik. Ich sprach meinen Sitznachbarn auf der ihr abgewandten Seite auf eine belanglose Sache an und verwickelte mich in ein Gespräch, dessen Inhalt ich nur so rudimentär folgte, dass ich mehrmals den Moment der Entgegnung verpasste. Alles war übertönt von dem Dröhnen in meinem Kopf und der Zerrissenheit in meiner Brust, zu ihr hinüberzusehen und es nicht zu tun.

Beim Buffett stand sie plötzlich neben mir. Sie schaute mich von der Seite an und lächelte mich vor Zuversicht strotzend an. „Gut geschlafen?”

Ich ignorierte die Zweideutigkeit ihrer Frage und antwortete kühl: „Ja, danke. Und du?”

„Nicht sehr gut”, gab sie zurück und blickte mich an. Ich ließ mich nicht bitten weiter nachzufragen und wich aus: „Weißt du schon, welche Termine du heute besuchst?”

Im gleichen Moment hasste ich mich für meine Kaltherzigkeit und hätte sie am liebsten am Arm gepackt und gefragt, was denn passiert sei, dass sie so weit weg war? Stattdessen kassierte ich ihre förmliche Antwort wie den Todesstoß und trollte mich an den Tisch zurück. Ich hasste mich dafür, dass ich alles zerstört hatte. Ich hasste sie dafür, dass sie mich zerstört hatte. Mit einem Stein im Magen nickte ich automatisch und grinste leblos, wo es halbwegs angebracht schien. In Wirklichkeit dröhnte mein Kopf vor wüsten Beschimpfungen gegen mich selbst, die meine Selbstachtung endgültig pulverisierten.

Kalt und warm

Ich verbrachte zwar den Tag inmitten von Menschen, war aber einsam und verloren. An den Ablauf erinnere ich mich ebensowenig wie an den Gang ins Hotelzimmer. Nur dass gestern die Verheißung frohlockte und heute Dantes Höllenkreise warteten.

Bei der Abendveranstaltung stürzte ich mich dann auf das erstbeste Glas Alkohol, das ich ergattern konnte. Ich leerte es in wenigen Zügen und bewehrte mich sogleich mit einem zweiten. Ich stand in einer kleinen Gruppe von Kollegen, die mir die Sicherheit der Zugehörigkeit, aber auch die Langeweile der Berechenbarkeit bescherten. Dem Gespräch war ich nach wie vor nicht fähig zu folgen. Mein nervöser Blick schweifte ab und spähte nach ihr. Ich entdeckte sie in einer Gruppe stehen und lachen, als çamlıca escort gäbe es Grund dazu.

Der Tag ging so trist zu Ende wie er begonnen hatte. Mir war etwas genommen worden, wonach ich mich verzehrte. Noch dazu wurde mir mein Versagen ständig vor Augen geführt. Niedergeschlagen schlurfte ich durch verlassene Korridore ins Hotelzimmer. Die leblosen Gänge mit ihren unterschiedslosen Türen wirkten wie die architektonische Versinnbildlichung von Einsamkeit.

Ich lag bereits im Bett, als mein Telefon eine Nachricht ankündigte.

„Es tut mir leid, dass wir heute gar nicht zum Reden gekommen sind. Ich habe unseren Abend gestern sehr genossen und hoffe, dass es dir auch so geht. Gute Nacht, M.”

Mit einem Mal waren alle dunklen Wolken weggeblasen. Eine unbändige Freude strahlte in mir so hell, dass an Schlaf nicht mehr zu denken war.

Die Stimmung beim Frühstück am nächsten Morgen hatte Ähnlichkeiten mit jener am Abend zwei Tage zuvor. Abermals hatte ich kein Gehör für die Gespräche der Kollegen, diesmal aber, weil ich mit all meiner Aufmerksamkeit auf Margarita fokussiert war. Ich war bester Laune, brachte sie zum Lachen, indem ich ihr meine Tolpatschigkeiten offenbarte, hofierte sie, indem ich ihr Speisen vom Buffett brachte. Das Gespräch mit ihr sprudelte als könne es niemals mehr versiegen. Was damals ihr Blick, war jetzt unser Gespräch, die Lautform meiner Lebensenergie. Ein unbändiger Quell der Freude.

Viel zu schnell mussten wir uns verabschieden. Bevor ich sie ungelenk auf beide Wangen küsste, fragte ich sie nach einem Treffen und sie willigte lächelnd ein.

Date

Unser Treffen war ein Date in einer schummrigen Cocktailbar, die zu der frühen Stunde noch spärlich besucht war. Nicht, dass das von irgendeiner Bedeutung gewesen wäre, denn wir hatten nur Augen füreinander. Sie nahm Platz und ich konnte nicht fassen, dass sie damit Ja zu uns und unserer verheißungsvollen Reise sagte. Gleichzeitig aber saß mir die Erinnerung an ihre Flüchtigkeit noch im Nacken. Rasch bestellte ich zwei Negroni. Sie nippte noch an ihrem, als ich schon beim Nächsten war. Der kräftige Alkohol tat rasch seine Wirkung und entspannte mich, vernebelte aber auch mein Denken. Deswegen war ich selig, dass sie von Anfang an das Gespräch am Laufen hielt. Vielleicht war auch sie nervös, jedenfalls ging sie damit anders um. Wer weiß, wie viele Dates sie in ihrem Leben schon gehabt hatte? Wer weiß, wie viel unerschütterlicher sie ist als ich? War sie nicht gestern auch viel unerschütterlicher? Wer weiß, wie viel leichter sie sich damit tut, zu ihren Wünschen zu stehen?

Allmählich ließ ich mich von ihrer Sicherheit und Eloquenz einlullen und sie zog mich in einen Strom von Worten unterspült von Bedeutungen, Versprechungen, Zuweisungen, Interpretationen, versteckten Fragen, Offenbarungen und Humor. Dazwischen versorgte uns der Kellner mit Speis und Trank. Ich fühlte mich wie Phönix aus der Asche.

Ihre Zutraulichkeit bestärkte mich, ich ging aus mir heraus, erkundete mit meinem Blick ihren Körper. Ich begab mich in unnatürliche Positionen, um ihr näher zu kommen, meine Hand lag viel zu weit in der Mitte des Tisches, meine Beine streckten sich unterhalb des Tisches wie Angeln auf der Jagd nach flüchtigen Berührungen. Jetzt konnte ich sie wieder spüren: Diese magische Verbundenheit.

Meine Finger wurden Antennen. Sie schien sie nicht zu vermeiden, also wagte ich mich weiter vor, strich über ihren Handrücken. Unter dem Tisch berührte ihr Fuß den meinen und sie machte sich nicht die Mühe ihn zurückzuziehen, sodass sie kaum spürbar aneinander lehnten, in der Grauzone zwischen Fremdheit und Intimität.

Liebevoll strich ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, dann beugte ich mich über den Tisch um ihr zuzuflüstern, bedeutete ihr mit einem Wink meines Zeigefingers etwas näher zu kommen. Und küsste sie auf den Mund. Ich öffnete die Augen, trunken vor Liebe, ihr Gesicht dicht vor meinem. Nur war die Quirligkeit aus ihm gewichen, es sah entspannt, ernst und genießerisch aus. Wir blickten uns an, satt und verzaubert, angekommen. Sie fand als Erste die Sprache wieder: „Hast du mir nicht etwas zu berichten?”

Als wir das Lokal verlassen hatten, winkte ich ein Taxi herbei. Es konnte mir nicht schnell genug gehen. Sie teilte dem Taxifahrer ihre Adresse mit, aus seiner Sicht eine Szene wie jede andere, aber für mich der Nabel einer neuen Welt. Ich spürte ihre warme, feuchte Hand in der meinen, blickte aus dem Fenster und quoll über vor Glückseligkeit.

Bei ihr angekommen taumelten wir küssend durch ihre Wohnungstür, ich zog ihr das Kleid über den Kopf und bedeckte die sommersprossige Haut mit Küssen. Ich bugsierte sie Richtung Couch, wie ein Raubtier seine Beute. Halb angezogen lagen wir dann aufeinander wie ein ratloses Teenagerpärchen. Da sie es nicht tat, öffnete ich meine Hose und streifte sie ab. Ich zog an ihrem Slip, aber sie schob sachte meine Hand weg und entschärfte çakmak escort mit einem verschmitzen Lächeln ein eindeutiges Kopfschütteln.

„Mach es dir selbst”, hauchte sie mir ins Gesicht. „Mach es dir selbst wie vorgestern im Hotelzimmer. Und ich sehe dir dabei zu.”

Beziehung

Die Beziehung zu Margarita wurde immer beständiger ohne an Intensität zu verlieren. Wir sahen uns so oft es nur ging. Mein Leben war mit einem Mal erfüllt von Glückseligkeit. Dieses Gesicht war wie die Entdeckung eines bewohnbaren Planeten, dieser Mensch war ein ganzes Universum an Möglichkeiten. Wir erkundeten unsere Körper wie ein neues Heim. Wenn wir uns nicht sehen konnten, wollte sie wissen, ob ich mich in der Zwischenzeit selbstbefriedigt hatte. Das war kaum der Fall, weil ich es mit ihr mehr genoß und ich sonst das Gefühl hatte mich ihr vorzuenthalten. Sie aber spornte mich an es zu tun. Und dann sollte ich ihr alles im Detail erzählen. Wo ich es gemacht, woran ich gedacht hatte und wie lang es dauerte. Ich sollte ihr beschreiben wie sich mein Orgasmus anfühlte. Ich war unbeholfen und schamhafter als sie, sie aber wollte jedes Detail wissen. Sie hatte diese Art als wäre kein Abstand zwischen ihr und den Dingen. Wo ich zum Verstecken tendierte, wollte sie es zur Schau stellen. Manchmal legte sie dabei zwei Finger in ihren Schritt. Sie ließ sich auch von mir wichsen, während ich es ihr erzählte und kam dabei schnell, mit durchgebogenem Rücken und zitternden Knien. Sie ließ sich auch von mir mit dem Mund verwöhnen, aber die Hoffnung, dass sie den Gefallen zurückgeben würde, war vergebens. Wir hatten noch kein einziges Mal miteinander geschlafen. Noch zu früh, meinte sie.

Je mehr Berichte sie von mir einforderte, desto sicherer wurde ich auf dem Terrain. Es beflügelte die Spannung zwischen uns. Meine Onanie wurde eine Spielart unseres Sex. Vielleicht tat sie es, weil sie mich dabei besser kennen lernte? Mit der Zeit brachte sie eigene Vorschläge ein, fragte mich, ob ich dies oder jenes nicht mal probieren wolle und schlug gewagtere Orte vor.

Als wir einmal erschöpft im Bett lagen, ließ sie spielerisch ihren Finger über meine Konturen laufen: „Film dich mal, wenn du es dir selbst machst, würdest du?” Sie blickte mich fragend und schelmisch zugleich an.

„Ich soll mich dabei filmen wie ich mich wichse und du siehst es dir nachher an?”, wiederholte ich stupide.

„Ja, genau”, erwiderte sie ungerührt.

Ich musste grinsen, die Idee gefiel mir, ich gab mich aber trotzdem leicht pikiert, weil da noch eine letzte Bastion war, hinter die ich sie nicht blicken lassen wollte.

Sie rollte sich auf mich und saß rittlings auf mir. Dieser Anblick und die Vorstellung seiner Vollendung erregten mich. Ich wollte ihr ganz nah sein, in ihr sein. Also schob ich sie mit meinen Beinen näher heran und fasste sie um die Taille, aber sie wand sich. Sie brachte ihr Gesicht dicht vor meines, blickte mir in die Augen und sagte: „Ich kann nicht. Tut mir leid.”

Sie rollte sich von mir herunter, sprang aus dem Bett und verschwand ins Bad.

„Aber …”, rief ich ihr hinterher. Da war sie wieder: Die Einsamkeit hinter dem Vorhang der Glückseligkeit.

Es gab Raum für alle erdenklichen Spielarten, aber wenn es um Koitus ging, wies sie mich ab. Sie gab mir keine Erklärung und wenn ich insistierte, schickte sie mich weg. Also nahm ich, was ich kriegen konnte und tröstete mich damit, dass alles nur eine Frage der Zeit war.

Aber ihre Hartnäckigkeit war fest zementiert. Da half kein Reden, keine Versicherungen, kein Sturm der Erregung. Wir lagen nackt aufeinander und ich wurde verrückt bei dem Gedanken, dass ich ihr so nahe war. Da packte ich sie wie ein Raubtier, das sich einfach nimmt, was es will. Als sie merkte, was ich im Schilde führte, wurde sie fuchsteufelswild, drehte mit einem heftigen Ruck ihr Becken aus der Umklammerung und klatschte mir eine Ohrfeige ins Gesicht.

„Ich hab gesagt, ich will nicht. Wenn du das nicht kapierst, kannst du gehen. Dort ist die Tür!”

Ihr stand die Wildheit ins Gesicht geschrieben, blanke Aggression. Ich war völlig überrumpelt. So hatte ich sie noch nie erlebt. Ich stammelte eine Rechtfertigung, die in ihrer Wut unterging und fühlte mich wie ein Teenager, der sich in naivem Größenwahn zu einer Dummheit hat hinreissen lassen und über die Konsequenz seiner eigenen Handlung erschrickt. Panik packte mich, sie zu verlieren. Auf alles würde ich verzichten, nur nicht auf sie.

Ich lief zu ihr, um sie zu beschwichtigen. Sie hatte ein Hemd übergeworfen und kauerte auf dem Küchensessel, die Beine an die Brust gezogen, die Fersen auf die Kante des Sessels gepresst, dass das Blut aus der Haut darüber wich. Ich strich ihr beschwichtigend übers Haar und versuchte zu kalmieren.

Ihr Blick aber war furios: „Lass mich allein. Es ist besser, wenn du jetzt gehst.”

Wie ein begossener Pudel sammelte ich meine Kleidung ein. Soeben war ich noch auf Wolke Sieben, am Zenit meiner Männlichkeit, und jetzt ein jämmerlicher Versager, der das Einzige kaputt gemacht hat, das ihm wirklich etwas bedeutet. Ich trollte mich durch die Tür, zog sie aber in Zeitlupentempo zu, um dem Endgültigen noch ein Schlupfloch zu lassen. Aber vergebens.

Die Tage darauf waren von einer grauen Routine geprägt, die knietief im Sumpf der Melancholie watete.

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